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Lange zündende Funken
Reparaturtips zur Zündung:
Die Zündung habe ich schon so oft gemacht, wirst Du denken,
daß ich dieses Kapitel überlesen kann! Glaubst Du?
Ich will es hier für Dich möglichst umfassend und professionell
schildern. Der Anfänger bekommt vielleicht eine umfassende
Anleitung, der Profi kann vielleicht auch noch was dazulernen.
Wenn`s dann hackt, hast Du vielleicht was zum Nachschauen.
Hier wird nur gemessen:
Grundlage für eine gute Diagnose ist ein Vielfachmeßgerät.
Darauf gibt es eine Skala, die für den Zustand des Unterbrechers
gut ist. Es gibt links einen grünen Bereich (OK) und rechts
einen roten (schlecht). Das Meßgerät mit seinem + Kabel
(rot) wird nach der Zündspule an den Kontakt (-) mit der
Leitung, die nach unten zum Motor und damit zum Unterbrecher führt,
angehängt. Die zweite Leitung (- schwarz) des Meßgerätes
kommt auf Masse.
Die erste Krise sind beide Steckkontakte (+, -) auf der Zündspule.
Diese Überschubkontakte an der Zündspule leiern sich
mit den Jahren aus. Der Fluch wird besonders lang, wenn gerade
bei Regen mitten auf der Kreuzung einer dieser Kontakte herunterrutscht.
Geht ganz leicht, die Vibrationen am 2CV sind so groß, daß
solche Ausfälle einfach kommen müssen. Dann muß
man nur noch die geniale Idee haben, daß gerade dieser Mangel
an der Zündung aufgetreten ist, aus dem Auto hüpfen,
Motorhaube auf, wieder anstecken, und weiter geht's bis zur nächsten
Kreuzung und wieder geht´s von vorne los. Das gleiche kann
Dir auch mit den Steckkontakten unter dem Zündschloß
passieren.
Ich habe dies so gelöst, daß ich entsprechend große
Lusterklemmen unter dem Zündschloß und über die
Kontakte der Lichtspule geklemmt habe, an die die Kabel angeschraubt
sind. Zusätzlich habe ich dort bei der Zündspule, an
das Kabel zum Unterbrecher, auch das Geberkabel des Drehzahlmessers
und eine zweipolige Buchse für das Meßgerät angeschlossen.
Die Klemmen auf dem Meßgerät sind zu groß, um
diese Kontakte an der Zündspule gut umfassen zu können.
Daher hat bei mir das Meßgerät einen Stecker für
diese zweipolige Buchse bekommen und kann damit direkt angesteckt
werden. Der zweite Pol dieser Buchse wird auf Masse gelegt.
Dieses Meßgerät zeigt nun einfach nur die Restspannung
(und damit den Spannungsverlust) am Unterbrecher an. Das geht
so, daß man die Zündung einschaltet und die Kurbelwelle
durchdreht, bis der Zeiger im unteren Bereich, also im grünen
oder dort irgendwo anzeigt und nicht wie irr nach rechts aus dem
Meßgerät hinaus will. Ist ja klar, wenn der Unterbrecher
offen ist, dann würde ja der Zeiger die Spannung zwischen
Zündspule und Masse anzeigen also 12 V. Da aber die Skala
so gespreizt ist, daß sie nur die Restspannung anzeigen
soll, wenn der Unterbrecherkontakt geschlossen ist, spielt der
Zeiger bei 12 V verrückt. Der Spannungsabfall soll ja auch
nur in einem Bereich von 1 - 2 Volt, im grünen Bereich, liegen.
Je weniger desto besser. Je älter der Unterbrecher wird,
desto größer wird der Widerstand des Unterbrechers
durch Abbrand, Schmutz und Übergangswiderstand aus Korrosion.
Im roten Bereich sollte der Unterbrecher getauscht werden.
Dann schaltet man am Meßgerät um, auf den Bereich und
die Skala des Schließwinkels. Hier muß man wissen,
daß der 2CV mit seinen 2 Zylindern einen Schließwinkel
von 108° hat. Nur hat kein Meßgerät eine Skala
für 2 Zylinder, also muß man auf der Skala mit 4 Zylindern
nachschauen und dort muß die Hälfte, also ein Schließwinkel
von 54° angezeigt werden. Dieser ominöse Schließwinkel
ist im Endeffekt nichts anderes als das Nachmessen des Unterbrecherabstandes.
Liegt der Wert daneben, wird der Unterbrecherabstand zu groß
oder zu klein. Das hängt nun wieder davon ab, wie groß
der Abbrand der Unterbrecherkontakte war und wie gut oder wie
schlecht die Unterbrechernocken geschmiert waren.
Warum ich so auf dem Schließwinkel herumreite, wo doch alle
mühsam den Abstand mit Ventillehre oder Augenmaß einstellen,
hat den Grund, daß der Schließwinkel meßbar
ist und bei einer Pickerlüberprüfung mit dem Supermeßgerät
nur der Schließwinkel gemessen wird, und der sollte daher
nicht sehr abweichen. Es ist zwar anzunehmen, daß der Prüfer
nicht weiß, wie groß der Schließwinkel für
den 2CV sein soll, doch ist der Schließwinkel und damit
der Unterbrecherabstand nicht willkürlich, sondern so gewählt
worden, daß er optimal ist.
Daher kann man nur durch diese einfachen Messungen sehr viel über
den Zustand des Unterbrechers sagen. Wenn der Unterbrecher bereits
so 10.000 km drin war, wird man jedenfalls noch eine Sichtkontrolle
an den Unterbrecherkontakten machen. Ich habe schon Motoren gesehen,
die jenseits der 25.000 km noch fuhren, deren Unterbrecher aber
wie Mondlandschaften aussahen. Also lieber nicht darauf verlassen,
spätestens bei Winterbeginn tauchen die Probleme auf.
Von aussen kann man dann auch noch den Zündzeitpunkt kontrollieren.
Die Zündung ist eingeschaltet und am Meßgerät
wird die Skala Spannungsanzeige oder besser Unterbrechertest eingestellt.
Wenn ich die Kurbelwelle durchdrehe, und der Unterbrecher ist
offen, dann hüpft wieder die Nadel wie beim Unterbrechertest
ganz nach oben, ist er geschlossen dann zeigt die Nadel ins grüne
Feld. Zum Zündzeitpunkt bestimmen brauche ich noch den berühmten
Stift (ca. 5mm eventuell ensprechend gebogen) den ich durch das
meist so schwer zu findende Loch in der linken oberen Motorhalterung
am Getriebe stecke. Die Kurbelwelle wird durchgedreht und wenn
das Loch in der Schwungscheibe in die Nähe des Stiftes kommt,
sollte die Nadel plötzlich nervös werden und von Grün
weghüpfen. Das ist die Stellung des Zündzeitpunktes.
Liegt diese Position des Loches noch vor dem Stift, so habe ich
Vorzündung. Je weiter ich noch davor bin, desto mehr Vorzündung
hat der Motor, um so mehr ist die Neigung zum Klingeln vorhanden.
Mehr als ganz knapp vor dem Stift, vielleicht um einen Zahn des
Zahnkranzes, sollte es nicht sein. Dann auch die zweite Seite
der Nocke und damit den zweiten Zylinder kontrollieren. Ist der
Unterschied mehr als ein Zahn, so ist das Ende der Nockenwelle
etwas verbogen. Um aber alles ganz genau zu kontrollieren und
zu wissen muß man schon hineinschauen.
Hier wird endlich zerlegt:
Um zum Unterbrecher zu kommen, muß zuerst das Schutzgitter
weg und der Ventilator herunter. Ein genau passender 14er Steckschlüssel
mit Kraftstück, auf das man am besten zum Aufschrauben mit
einem Gummihammer drischt, ist dazu erforderlich. Man kann auch
die Schwungscheibe festhalten oder den Stift zum Zündzeitpunkt
einstellen ins Loch gegenüber stecken. Wenn die Schraube
aus dem Ventilator draußen ist, schlägt man auf den
wiedereingesteckten Steckschlüssel. Die Schläge dürfen
auch kräftig sein. Nach jedem Schlag dreht man die Kurbelwelle
weiter und erhöht die Schlagkraft. Keine Angst Brutalität
ist angesagt, sonst geht der Ventilator nie von seinem konischen
Sitz ab. Der Ventilator hängt auch am Keilriemen der Lichtmaschine,
der am besten gleich kontrolliert wird. Ich habe alle Keilriemen
gegen Zahnriemen ausgetauscht, da diese länger halten aber
leider auch ein bißchen teurer sind.
Als nächstes wird der Gummi vor der Zündbox abgebaut
und geschaut, wo eventuell Öl austritt. Der Ölkühler
kann an dieser Stelle ebenfalls kontrolliert und durch Abblasen
gereinigt werden.
Wenn alles irgendwie ein bißchen sauber gemacht ist, dann
schraubt man den Deckel der Zündbox ab.
Den Unterbrecherkontakt kann man mit einem Werkzeug oder mit dem
Finger abheben, und die beiden Oberflächen betrachten, indem
man sich mühsam bückt. Wenn Krater dort sind, wird es
wohl sinnvoll sein zu tauschen. Wenn ich bereits schon nach 500
km Krater vorfinde, dann wird wohl der Kondensator kaputt sein
(zu wenig Kapazität) und muß dieser jedenfalls getauscht
werden. Der Kondensator hat die Funktion, den Funken am Unterbrecher
zu löschen. Wenn das nicht der Fall ist, funkt´s dort
an den Unterbrecherkontakten und diese brennen regelrecht ab.
Als nächstes merke ich mir die Stellung der Zündbox,
die sich ja verdrehen läßt, und löse die beiden
Halteschrauben mit den viereckigen Unterlagscheiben. Durch vorsichtiges
Klopfen und Hebeln wird die Box herausgeholt. Vorsicht, das Blech
dahinter ist dünn und wird oben leicht verbogen. Hinter diesem
Blech sind die Fliehgewichte, die ich einer Sichtkontrolle unterziehe,
ob dort nichts verbogen oder abgebrochen ist. Dort wird sicher
Öl sein, das weggewischt wird. Die Zündbox zu reparieren
empfiehlt sich an einem Platz, wo weghüpfende Teile auch
wieder gefunden werden. Oberstes Gebot ist Sauberkeit und so wird
zerlegt und geputzt und noch mehr gesäubert. Wenn dann endlich
alles, was wiederverwendet werden soll, sauber ist, geht's an
die Spezialbehandlung. Ein teuflisches Ding ist der Kupferkontakt,
an den das Kabel, das von der Zündspule kommt, angesteckt
wird. Dieser wird besonders dort, wo er angeschraubt wird, leicht
z.B. mit einer Nagelfeile angefeilt. Dieses Kupfer korrodiert,
und wenn dann das Auto lang steht und dort korrodiert, dann sind
die Startschwierigkeiten vorprogrammiert, denn der Übergangswiderstand
kann plötzlich groß werden.
Wenn dann auch die Hände schön sauber sind, werden der
neue Kondensator und Unterbrecher ausgepackt. Die Kontakte des
Unterbrechers sollen nicht mit den Schweiß- und Schmutzfingern
berührt werden, sonst kann es dort mit dem Übergangswiderstand
Probleme geben. Vielleicht trainiert man vorher mit den alten
Teilen den Zusammenbau, damit`s mit den neuen auch klappt. Der
Grundteil des Unterbrechers wird mit einer Schraube in einem Längsschlitz
an der Box befestigt. Hier kann man eine Todsünde begehen!
Diese Schraube hat eine Beilagscheibe und paßt genau dorthin.
Da sie im Aluminiumgrundkörper eingeschraubt wird, reißt
man leicht das Gewinde aus! Vorsicht! Nimmt man eine andere oder
vergißt die Beilagscheibe, dann riskiert man einen kapitalen
Motorschaden, bei dem die Nockenwelle getauscht werden muß.
Dabei ist alles ganz einfach! Dreht man die Box um, darf dort
nie etwas herausstehen. Ansonsten reicht diese ominöse Schraube
zurück zu den Fliehgewichten, diese fangen sich daran, der
ganze Grundkörper samt Fliehgewichten wird zerstört
und die Nockenwelle muß erneuert werden. Kleine Ursache
große, sprich verheerende, Wirkung!
Eine Sichtkontrolle ist ratsam, ob die beiden Kontaktflächen
des Unterbrechers wohl ja planparallel zueinanderstehen, denn
wenn man nicht die teuersten Unterbrecherkontakte gekauft hat,
kann es schon vorkommen, daß sie schief zueinander sind.
Geradebiegen ist dann angebracht.
Wenn die Box wieder fertig zusammengestellt ist, wird noch der
Kontakt am Kabel von der Zündspule her kontrolliert, ob er
wohl gut sitzen wird. Wenn er erneuert werden muß, bitte
wieder ein Kupferkontakt wie original, sonst gibt es Spannungskorrosion
und ein Kontakt aus Aluminium wird bald nicht mehr leiten.
Die Box wird angesteckt und wieder an ihren Platz gesetzt, schön
vorsichtig und nicht mit Gewalt, sie war ja vorher auch drin.
Das Blech dahinter nicht vergessen und nicht verbiegen, wegen
der Fliehgewichte. Die Box selbst wird ungefähr in der alten
Stellung locker angeschraubt und die Kurbelwelle solange durchgedreht
bis eine Nockenerhebung den Unterbrecher maximal abhebt. Dann
lockere ich die ominöse Schraube, die den Unterbrecherunterteil
hält und verschiebe den Unterteil solange bis der Abstand
ca. 0,4 mm beträgt. Diese Arretierungsschraube ziehe ich
dann so fest an, daß ich den Unterteil an der Nase gerade
noch mit dem Schraubenzieher verstellen kann.
Hier wird eingestellt:
Die Zündung wird eingeschaltet und gestartet. Wenn ich allein
bin, kann ich zum Starten bei eingeschalteter Zündung außen
den Starter elektrisch kurzschliessen, damit der Motor dreht.
Das Meßinstrument zeigt den Schließwinkel an, solange
gedreht wird, gleichgültig ob der Motor anspringt oder nicht.
Einfacher ist es, wenn der Motor anspringt, dann kann ich durch
Verdrehen an der Nase auch gleich bei laufendem Motor mich dem
idealen Wert von 54° nähern. Wenn er paßt, dann
fixiere ich den Unterbrecher, ja nicht zu stark, sonst ist ja
das Gewinde hin.
Jetzt kommt der 2. Schritt mit dem Zündzeitpunkt. Gemessen
wird wieder wie vorne. Liegt dabei die Position des Loches noch
vor dem Stift, so muß ich die Zündbox entgegen, also
gegen den Uhrzeigersinn, drehen um das Loch in der Schwungscheibe
näher an den Stift zu bringen. Je weiter ich noch davor bin,
desto mehr Vorzündung hat der Motor, um so mehr ist die Neigung
zum Klingeln vorhanden. Was man genau einstellt, ist dann eine
ewige Spielerei, am Besten ganz knapp vor dem Stift, vielleicht
um einen Zahn des Zahnkranzes. Wenn`s paßt, wird die Box
festgeschraubt und nochmals der Zündzeitpunkt kontrolliert.
Dazu auch die zweite Seite der Nocke und damit der zweite Zylinder.
Ist der Unterschied mehr als ein Zahn, so ist das Ende der Nockenwelle
etwas verbogen und müßte gerade gerichtet werden. Jedenfalls
dürfen die beiden Befestigungsschrauben der Box nicht zu
fest angezogen werden, da diese wieder im Aluminium eingeschraubt
sind und die Gewindegänge leicht ausfahren können. In
diesem Fall werden die M 7 Gewinde auf M 8 Gewinde nachgeschnitten
und aus Platzmangel Imbusschrauben verwendet.
Hast Du kein Vielfachmeßgerät, dann stellst Du den
Schließwinkel ganz einfach so ein, daß Du einen Unterbrecherabstand
von 0,4 bis 0,5 mm wählst, und den Zündzeitpunkt mit
einem Prüflämpchen an Stelle des Meßgerätes
ermittelst. Anstelle einer erwartungsvoll zitternden Nadel knapp
vor dem Zündzeitpunkt, hast Du dann ein aufglimmendes Prüflämpchen
beim Annähern. Der Erfolg ist fast der gleiche, nur der Abstand
könnte nicht genau genug eingestellt sein, um möglichst
lange funktionsfähig zu bleiben. Das heißt durch Abnützung
könnte er zu groß oder zu klein werden, was bedingt,
daß die Nocke nicht mehr zumacht oder nicht mehr aufmacht.
Dann steht halt der Motor.
Bevor der Deckel auf die Zündbox kommt, ist es empfehlenswert
die Nocke zu schmieren. Bitte ein säurefreies Fett, wie es
vielleicht beim Unterbrecher mitgeliefert wird, oder Polfett.
Nicht zu viel, damit nicht die Unterbrecherkontakte was abkriegen,
die sollen ja fettfrei bleiben. Geschmiert wird, damit sich das
Kunststoffpatscherl des Unterbrecherhebels nicht zu schnell abnützt
und damit der Abstand empfindlich verändert wird. Dann wieder
Gummischutz, Ventilator und Gitter montieren. Der Ventilator wird
wieder mit kräftigen Hieben des Gummihammers auf`s Kraftstück
angeschraubt. Man kann auch die Schwungscheibe festhalten oder
den Stift zum Zündzeitpunkt einstellen ins Loch gegenüber
stecken. Spätestens wenn sich der Ventilator später,
im Betrieb, nicht mehr mitdreht, war´s doch zu wenig angezogen.
Ratsam ist es auch zu kontrollieren, ob der Keilriemen wohl hinten
auf der Riemenscheibe und oben auf der Keilriemenscheibe der Lichtmaschine
richtig läuft, sonst lädt die Lichtmaschine nicht. Ganz
wichtig ist, daß man nicht vergißt den Stift zu entfernen,
sonst könnte es wieder einen kapitalen Motorschaden geben,
wenn die Schwungmasse sich plötzlich selbständig macht.
Wenn man dann so 500 km gefahren ist, empfiehlt es sich doch noch
einmal mit dem Meßgerät den Schließwinkel und
den Zündzeitpunkt zu überprüfen, besonders wenn
der 2CV klingelt. Kontrolle deswegen, denn am Anfang muß
sich alles einlaufen und nützt sich daher ungleichmäßig
ab und verstellt sich damit auch. Dann müßte man wohl
minestens 5000 - 10000 km seine Ruhe haben.
Hier wird über Kerzen doziert:
Wenn man alles, was mit der Zündung zusammenhängt, machen
will, wird man doch auch die Kerzen anschauen und tauschen. Die
kosten eigentlich so wenig, daß man sie jedesmal, wenn man
sie herausschraubt, gleich tauschen soll. Das Kerzenbild sagt
ja schon viel aus, ob schwarze Kohlenberge an den Elektroden picken
oder die Elektroden silberhell sind. Die schwarzen Kohlenberge
lassen auf ein Ölen des Motors schließen und Deine
Fahrweise, die dann der eines tatterigen Großvaters gleicht.
Silberhell lassen einen Rückschluß auf deinen Charakter
zu, daß Du Dich fortbewegst wie eine hochgezüchtete
Wildsau. Richtig wäre wenig Kohle und hellbraune Farbe. Da
das Aussehen aber auch von den Kerzen selbst abhängt, kann
man Deine phlegmatische Fahrweise oder die kalte Winterszeit kompensieren.
Original hat der 2CV Kerzen mit Kurzgewinde (T1) und Wärmewert
W225 (W5 AC). T1 sind kurze Kerzen, die in Graugußzylinderköpfe
eingeschraubt werden und T2 Langgewindekerzen für Leichtmetall-zylinderköpfe.
Ich setze immer Kerzen mit geringerem Wärmewert W175 (W7
AC) ein. Das hat den Vorteil, ich muß den Motor nicht mit
so hoher Betriebstemperatur, das heißt nicht so flott, fahren
und erziele immer noch das gute Kerzenbild. Im Winter sind die
Starteigenschaft besser, da sie weniger verrußen. Die Gefahr
eines Verreibers könnte sinken, da diese Kerzen bei zu hohen
Temperaturen einen Faden ziehen und damit den zu hoch belasteten
Motor außer Betrieb nehmen. Meist reißt dann der Faden
beim Abkühlen von selbst und man kann weiterfahren. Sonst
muß man die Kerze tauschen. Speziell treten solche thermischen
Probleme auf, wenn unsachgemäß frisiert wird, indem
man dem Motor mehr Luft zuführt, ohne ihm mehr Sprit zu geben.
Das Gemisch wird dadurch zu mager und der Motor zu heiß.
Am besten zu sehen an den Kerzen, die dann bis silberhell werden.
Einen Nachteil haben natürlich auch die Kerzen mit niederem
Wärmewert: sie halten nicht so lange. Die Verkürzung
der Lebensdauer ist aber nur ein akademischer Streit, denn ich
wechsle sicher präventiv, lange bevor die Kerzen ihre Lebensdauer
erreicht haben.
Original sind die meisten Kerzen auf einen Elektrodenabstand von
0,5 mm oder mehr eingestellt. Ich verringere diesen, speziell
wenn ich vor dem Winter die Kerzen wechsle, auf 0,4 mm. Die Starteigenschaften
sind besser und das Intervall bis zum nächsten Mal kann größer
ausfallen, da ja durch Abbrand der Abstand zunimmt und nach dem
Winter dann wieder ein größerer Abstand für den
Sommer zur Verfügung steht.
Wenn ich möglichst wenig Scherereien mit den Zündkabeln
haben will, so werden die besonders anfälligen, originalen
roten Kohlefaserkabel durch Silikonkabel (blau oder orange) ersetzt.
Hier ist endlich Schluß:
Wenn Du das noch immer liest, bis Du mir nicht eingeschlafen und
zu bewundern, denn die Ausführungen waren lang, aber hoffentlich
vollständig. Vielleicht hilft`s Dir mal in der Not.
Extratips für Bastelwahnsinnige wie mich, die auch noch in
das Thema Zündung fallen, gibt's das nächste Mal, wenn
wieder weltbewegende Themen besprochen werden.
da Inschenör
(als epischer Bastler)
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