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Ententechnisches: Fahrgestellgeometrie

Unter Entenfahrern gibt es oft Zweifel bezüglich der richtigen Fahrgestellgeometrie. Darum will ich einmal grundsätzlich auf die geometrischen Verhältnisse bei den Rädern eingehen und auch eine Methode angeben, nach der sich jedermann selbst eine Vermessung der Radgeometrie durchführen kann.

Abb. 1: Ente in Grund- und Aufriß

 

Abb. 1 zeigt schematisch eine Ente von vorne und von oben gesehen. Das eigentlich wichtige im Bild ist nur die Stellung der stark eingezeichneten Räder. Es sollte Euch auffallen, daß die Räder oben auseinanderstehen; das ist der Sturz, mit „St“ bezeichnet.

Ebenfalls stehen die Vorderräder vorne aus-einander, die Hinterräder dagegen vorne zusammen. Das ist im Grundriß zu sehen, ist mit „Sp“ bezeichnet und heißt Vorspur oder auch schlampig „Spur“.

St. . . Sturz und Sp. . . Spur sind als Winkel eingezeichnet, was auch für ihre Bedeutung in der Geometrie zutreffend ist. Um die Messung zu vereinfachen, wird aber der Winkel in eine entsprechende seitliche Längendifferenz umgerechnet. Diese Differenz ist an den Rändern der Felge gegenüber der Fahrzeuglängsachse bzw. Vertikalachse zu messen, wie Abb. 2 zeigt.
 


Abb. 2: alpha . . . Winkel in Grad

Die Angaben über die richtige Geometrie sind auch in diesem Differenzmaß in Millimetern angegeben, wobei noch die Richtung durch Vorzeichen im Sinne von Abb.1 berücksichtigt wird.

Manchmal findet man auch die Angabe des Winkels alfa. Die Umrechnung ist sehr einfach:

 

D . . . Felgendurchmesser
a . . . seitliche Differenz

In der nächsten Nummer gibt es konkrete Zahlenwerte und die Meßmethode.

Fritz


Liebe Ententreiber!

Dies ist die Fortsetzung über die Fahrgestellgeometrie; ich beziehe mich dabei auf die Zeichnungen in Nr. 107. Weiters kann auch Nachschauen in der Mitte der 80-er Nummern empfohlen werden, wo schon Zeichnungen des Fahrgestells und Erklärungen veröffentlicht wurden.

Hier nun die richtigen Werte der Spurmaße in mm, angegeben als zulässiger Bereich „ von . . . bis“. Die Vorspur ist positiv, wenn die Räder vorne weiter auseinanderstehen als hinten, Sturz ist positiv, wenn sie oben weiter auseinanderstehen als unten (siehe Abb.1, Nr. 107).

Hinterachse:
Sturz 0 . . . 4 mm für 2CV6 schreiben die blauen Reparaturbücher
Spur -4 . . . 0 mm (-4 . . . +4 mm)

Vorderachse:
Sturz 5 . . . 12 mm Räder stehen geradeaus
56 . . . 75 mm Räder voll eingeschlagen *
Spur 7 . . . 21 mm

(* Beim Einschlagen legen sich bekanntlich die Vorderräder „in die Kurve hinein“.

Bei vollem Einschlag bis zum Anschlag sollte zwischen den Reifen und dem Schwingarm auf der Kurveninnenseite noch 1 Fingerdicke Platz sein.

Wie Ihr seht, sind die zulässigen Toleranzbereiche ziemlich groß. Wir brauchen daher keine Angst vor unzureichender Genauigkeit unserer eigenen Messung zu haben und nichts auf die Goldwaage zu legen.

Damit eine Spurmessung sinnvoll vorgenommen werden kann, muß das Fahrzeug einige Bedingungen erfüllen:

  1. Die Reifen müssen richtigen Luftdruck haben oder zumindest links und rechts gleich . . .
    >>> kann leicht erfüllt werden
  2. Das Fahrzeug darf nicht beladen sein oder zumindest nicht ungleich links und rechts oder zu viel . . .
    >>> kann leicht erfüllt werden
  3. Die Bodenfreiheit muß richtig eingestellt sein oder zumindest links und rechts gleich . . .
    >>> siehe Einstellen der Bodenfreiheit
  4. Die Radlager dürfen „kein“ Spiel haben . . .
    >>> ist praktisch immer erfüllt
  5. Die Achsschenkelbolzen dürfen „kein“ Spiel haben . . .
    >>> ist bis km-Stand 50.000 meist erfüllt, über 120.000 praktisch nicht erfüllt. Auswirkung auf Spur und Sturz des betreffendes Rades. Meßergebnisse entsprechend großzügig interpretieren!!!
  6. Die Zahnstangenführung der Lenkung darf „kein“ Spiel haben
    Erfüllbarkeit wie bei 5. Auswirkung nur auf Vorspur der Vorderräder
  7. Die Schwingarmlager dürfen „kein“ Spiel haben . . .
    >>> praktisch immer erfüllt außer bei kaputtem Schwingarmlager. Auswirkung auf Messung des betroffenen Rades.
  8. Die Felgen dürfen nicht verbogen sein. . .
    >>> auf die Erfüllung dieser Bedingung vertraue ich prinzipiell niemals. Meine Meßmethode eliminiert diesen Störeinfluß.

 

Fritz

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