|
 OECC: Narizin  « Technik  « Startprobleme 
Print Version
---
|
|


 Home 
 Club Adressen 
 Termine 
 Inserate 
 Narizin 
   Technik 
     ORGA 
     Typenübersicht 
     Getriebe 
     - Zuordnung 
     Six Getriebe 1 
     Six Getriebe 2 
     Antriebsschwäche 
     Ein Traum 
     Motorrevision 2 
     Zahnersatz 
     Es tropft 
     Und ewig.. 
     Tryane II 
     AeroDyane 
     Abschleppen 
     Elektrik 
     Zündung 
     Lichtspiele 
     Laden 
     Kleinigkeiten 
     Reifen 
     Werkzeug 
     Bremsen 
     Scheibenwischer 
     Ventilspiel 
     Fahrgestell 
     Abblendlicht 
     Heizung 
     Schnauze 
     Startprobleme 
     El. Schrecken 
     Anzugsmom. 
     Federtöpfe 
     Ã–lsardine 
     Ã–l 
     Ente in Ã–l 
   Berichte 
   Geschichte 
   Info 
   Entstehung 
 Galerie 
 Web Links 
 Neues 
 Site Map 
 Kontakt 
 Impressum 

Brief von Herrn Manfred Tauss, 1190 Wien, Boschstraße

Liebe Redaktion:

Bezugnehmend auf den Artikel "Technische Ecken" im Jänner Narizin, möchte ich fragen, ob es Unterlagen oder Artikel zum Thema Startprobleme bei heißem oder warmem Motor gibt und was die Ursachen sind.
Meine Ente springt dann nämlich nicht mehr an. So wird jede Ausfahrt zum Problem, da ich den Motor unterwegs nicht abstellen kann!

Es würde mich freuen wenn Ihr mir in diesem Fall helfen könntet.

Antwort vom Inschenör:

Betrifft: Startprobleme bei warmem Motor

Lieber Manfred!

Du hast da ein Thema angerissen, das so schwierig zu lösen ist wie ein Anruf beim Doktor: "Hilfe mein Kind ist krank" - und sonst keine Informationen. Gerti und ihr Team haben aus dem Bauch heraus schon die wesentlichsten Themenkreise umrissen, die da sind Gemischbildung, Zündfunken und Kompression.

Meiner Erfahrung nach müßte die Ursache wohl bei der Gemischbildung liegen. Da Du nicht schreibst wie unbeschreiblich gut Dein 2CV auch bei den tiefsten Temperaturen und auch ohne Choker anspringt, nehme ich an, er tut eben dies. Denn wenn er auch da Schwierigkeiten macht, dann ist er wohl eine Mühle, wo gar nichts mehr paßt und ich kann maximal den lapidaren Rat geben: Service machen lassen.

Wenn er also kalt so verdammt gut anspringt, dann ist er zu fett eingestellt. Das müßtest Du aber am hohen Benzinverbrauch merken. Ein Indikator dafür ist auch, wenn Du die Motorhaube aufmachst und alles schwimmt beim Starten nur so von Benzin unter der Spinne. Zu hoher Benzinverbrauch wäre durch Verdrehen der Leerlaufschraube am Vergaser (bei älteren Modellen auch durch Regulieren der Gemischregulierungsschraube) reduzierbar. Bohrungen in diesem Bereich könnten zugewachsen, der Vergaser verdreckt sein. Der Schwimmer könnte falsch eingestellt, eine Düse 1ocker sein, oder das Schwimmernadelventil macht nicht zu. Die Trivialursache wäre hier eine ausgehängte Chokerklappe, die beim Kaltstart nicht stört, aber warm wohl kaum den Motor anspringen läßt. Prinzipiell könnten auch alle Undichtheiten mit Falschluft mit hineinspielen, doch dann wäre auch im kalten Zustand das Starten nur mit wiederholtem Treten des Gaspedals (Beschleunigerpumpe) möglich.

Jetzt gibt es noch einen paradoxen Fall, daß der Motor kalt ausreichend Benzin bekommt, aber warm - sprich heiß - zu wenig. Das liegt an möglicher Dampfblasenbildung in Benzinleitung und Vergaser und dabei noch an der Unfähigkeit der Benzinpumpe, Treibstoff zum Vergaser zu schaffen. Also kontrollieren, ob die Benzinleitung irgendwo an heißen Stellen anliegt oder Benzinschlauch abziehen und schauen, ob Dampfblase(1 kommen. Die vornehme Lösung, die ich überall bei meinen Autos praktiziert habe, besteht darin, einfach einen Benzinfilter nach der Benzinpumpe einzubauen, und man sieht, ob Treibstoff fließt oder vorhanden ist. Wenn schon nachher, dann auch vorher. Ein zweiter Benzinfilter (max. 20 öS das Stück) vor der Benzinpumpe ist manchmal auch dort Gold wert. Man sieht, ob Benzin fließt, kann leicht den Schlauch abziehen, wenn man's braucht. Eine Benzinpumpe, die wirklich fördert und nicht nur träufelt, wäre auch gefragt. Unter Umständen, wenn der Stösselweg der Pumpe zu klein wird, kann man die Fußdichtung der Benzinpump~ dünner machen. Ich habe das Problem der Benzinpumpe so gelöst, daß ich parallel zur mechanischen eine elektrische habe, die ich aber nur bei Bedarf, also z.B. beim Starten nach langem Stehen, einschalte.

Bezüglich Zündung halte ich es für unwahrscheinlich, daß Mängel daran sich nur auf den Warmstart auswirken. Ich würde aber an der Zündspule kontrollieren, ob sie noch die Ölfüllung aufweist, also außen trocken ist. Wenn vorhanden, es ersatzweise mit einer getesteten Zündspule versuchen. Zündkabel am besten im Finsteren kontrollieren (Sieht man ein Feuerwerk, dann sind sie kaputt), die originalen, roten Kohlekabel jedenfalls wegwerfen (oder als Reserve aufheben) und Silikonkabel kaufen. Optimale ZündeinsteIlungen sind immer gut für Benzinverbrauch. Klopfen und wie hier Starteigenschaften generell.

Die Kompression ist ebenfalls ein entscheidender Faktor bei der Zündung und beim Starten. Daher wäre, wenn eh schon alles getestet und versucht wurde, dieser einfache Test vielleicht zielführend schon am Anfang durchzuführen. Es ist richtig, daß der bleifreie Motor ein geringeres Verdichtungsverhältnis hat als die älteren Motoren. Das hat jedenfalls zur Folge, daß diese Motoren schlechter anspringen. Hinzu kommt noch, daß die dazugehörenden Vergaser aufgrund der Abgashysterie so gebaut und eingestellt sind, daß sie nur in kleinsten Grenzbereichen wirklich optimal funktionieren. Jede bereits geringe Abweichung von diesen quasi Laborbedingungen kann Probleme bringen. Natürliche 'Alterserscheinungen, wie Zylinder und Kolbenringverschleiß, Verkleben oder Bruch von Kolbenringen, Ventilsitzrisse, Verkrustungen mit Kohleablagerungen, schlechtes, sprich zu dünnes Öl können die Ursache sein. Das noch kalte dicke Öl reicht für die Verdichtung am Start, aber wenn es heiß ist. Dichtet es nicht mehr ab und die Kompression läßt zu wünschen übrig.

Prinzipiell wären dies Ursachen, die sich wahrscheinlich auch beim Kaltstart negativ auswirken. Wenn Du kein Bastelprofi bist, wirst Du leider mit. dem oben Aufgezählten eher wenig anfangen können, denn jeder einzelne Punkt läßt sich noch stark breittreten und ergänzen d.h. wäre noch im Detail erklärungsbedürftig. Dies ist aber meistens nur mehr in der Praxis sinnvoll ab- und erklärbar.

Da ich aber annehme, daß Du von diesen theoretischen Ergüssen keinen Trost erhältst und sich Dein 2CV davon auch nicht starten läßt, hier nun meine triviale Brutallösung, wenn schon gar nichts gehen will. , '.

Ich würde es mit Starterspray versuchen. Die Sprayflasche kommt vorne in ein Ablagefach links oder rechts und von dort wird ein dünner Schlauch durch die Trennwand zum Motorraum bis innen in den Luftfilter verlegt. Der Schlauch sollte so dünn sein, daß man das kleine Schläuchlein der Sprayflasche dort hineinstecken kann und es auch hält. Als steifen Schlauch gibt es solche bei anderen Autos, die eine Unterdruckanzeige haben; die billige Lösung ist, Du zieht zwar mühevoll aber dann doch, von einem elektrischen Kupferlitzenkabel die Kunststoffummantelung ab, und verwendest diese. Gestartet wird dann bei warmen Motor so, daß Du einmal auf Vollgas steigst und nie wieder heruntergehst bis er angesprungen ist, sonst fördert die Beschleunigerpumpe jedesmal und der abgesoffene Motor läßt sich noch schwerer starten. Dann wird Ather aus der Spraydose eingespritzt und gestartet. Wieviel und wie lange eingespritzt werden soll, kann nur die Erfahrung zeigen. Zuviel wird auch nicht gut sein, denn dann bleibt der Motor abgesoffen und trocknet nicht. auf. Aber allein durch die Verdunstungskälte wird der Motor im Verbrennungsraum schon abgekühlt. Jetzt ist aber dann die Voraussetzung für einen guten Start ein kräftiger Zündfunke.

Diese Notlösung bietet sich aber jedenfalls für alle an, die speziell im Winter Startprobleme haben.

Eine andere Triviallösung wäre, den 2CV in eine Werkstätte zu stellen und die Firma schriftlich festzunageln, den Schaden zu beheben, sonst wird nicht gezahlt, und dann abwarten ob der Schaden gefunden wird. Es kostet halt etwas bis viel, aber eine Fachwerkstätte speziell von Citroen sollte doch in der Lage sein, ihre Produkte zu reparieren.

Der Fehlermöglichkeiten sind zu viele und im Endeffekt verbleibe ich doch eher ratlos?

da Inschenör

(als Pannenhelfer ohne hellseherische Fähigkeiten)

«  ^  »

 Tipp

Print Version:
oben rechts,
|
| --- |
|
  Top   |   «  ^  »   |   Print Version   |   URL: http://www.oecc.org   |   Stand: 15.03.2013   |   © Hannes Hromadka   
|
| --- |

0.002 s Bearbeitungszeit, 0.001 s IT[X], 0.001 s Menu 3, Sprache = de