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Abt.: Fromme Wünsche
Fröhliche Ostern und ein glückliches neues (Treffen-)Jahr
oder
"Na typisch, da [mai'kl], z'erscht hot'a ka Öl, daunn hot'a kaan
Keilriemen, daunn blinkt'a, daunn hot'a kaan Sprit, daunn foat'a am
Paunnanstrafn, ..."
Am Palmsonntag, wo viele Österreicher vom Winterschlaf übergangslos
in die Frühjahrsmüdigkeit gleiten, war anderorts reges Treiben im
Gange, indem einige Wenige ihre Ente für den Einstieg in die heurige Treffensaison
vorbereiteten. [mai'kl] konstruierte ein Bett, baute selbiges auf und in die
Flocke ein, ich lediglich das vorhandene (seit ziemlich exakt neun Jahren geliehene)
vom SLOTEN in die NESSIE, Pipiquack fährt sowieso das ganze Jahr damit
herum, und für Helga und Arne war's deutlich zu früh, denn am Gründonnersduck
ist noch Zeit genug.
Am für den Donnersduck-Abend terminisierten Sammeltreffen in Obergrafing,
OÖ., war auch Chris anwesend, den wir jedoch leider nicht überreden
konnten, mitzufahren. Vielleicht war's auch besser so, denn so ziemlich unvermutete
Mitfahrer kaufen, schenkt man dem Gesetz der Serie einer langen, einjährigen
Mythologie Glauben, dort oben am Treffenplatz ein Auto, und die meisten von
uns haben doch ohnehin genug Baustellen rumstehen ...
Gleich beim ersten Tankstopp im nahegelegenen Wels machte [mai'kl] plötzlich
eine ENTdeckung: den Ölmeßstab. Und nach dem Einfüllen eines
Liters schmierender und kühlender Flüssigkeit, die Flocke dürstend
aufnahm, war bereits die MAX-Marke am Peilstab erreicht (rülps)! Nach
fünfzehn weiteren Kilometern, beim fröhlichen Betrachten seines
Club-Armaturenbretts, stellte [mai'kl] plötzlich und ebenso überrascht
fest, daß sich der Zeiger des Voltmeters noch immer nicht aus der Ruheposition
nach rechts bewegt hat, worauf ihm etwas schießt, wie eine Fehlzündung
in den Auspuff: Zündung => Ventilator => KEILRIEMEN! Aufgrund
einer nicht zu leugnenden Notwendigkeit hat er am Tag zuvor Unterbrecher und
Kondensator erneuert, und beim Zusammenbau offenbar vergessen, den Keilriemen
wieder in die Riemenscheibe zu legen. Soll ja schon vorgekommen sein, daß
jemand daran nicht denkt, kein Problem also. Glücklicherweise hat es
bei jenem Autobahnparkplatz, wo wir zu fünft (!) diese "Reparatur"
vornahmen, nur fürchterlich geweht und geregnet. Es hätte ja auch
stürmen UND schneien können!
Es ist schon ein gewisser Reiz der Ferne vorhanden, nicht jedoch der Fremde,
wenn man sich auf eine derartige Tour begibt. Doch warum der Deutsche so oft
und lange stauen kann, ist uns bis heute nicht klar, und die anstehende Dissertation
über Stauauslöser bei unseren nördlichen Nachbarn scheitert
aufgrund vieler ungeklärter, jedoch ziemlich grundlegender Fragen.
Bereits in Braunschweig wurde der Regen endlich abgelöst, nämlich
abwechselnd von Hagelkörnern und Schneeschauern. Angenehmerweise blieb
jedoch dieses Sauwetter (vorübergehend) in der Großstadt zurück.
Wir waren einfach zu schnell und der Treffenplatz vorerst trocken. Als erste
Eindrücke gegenüber dem letzten Jahr festigten sich die Umstände,
daß bei unserem EinTREFFEN weniger Leute präsent waren, und daß
es schon wieder neue Begrüßungstrunke gab (mmmmh!). Und es war
Treffen, und es war Lagerfeuer, und es war schööööööön
....
Geweckt wurde ich am nächsten Morgen nicht von lieblich an der Nasenspitze
kitzelnden Sonnenstrahlen, nein, das kann ich daheim haben, sondern von unwirtlich
auf das Dach trommelnden Hagelkörnern, die sich phasen- und freundlicherweise
von dicken, schweren Regentropfen ablösen ließen. Wir nützten
die kleine blaue Wolke zum Aufbau der Früstückstafel, doch hat
dies den Wettergott offenbar derart mißgestimmt, daß er uns sofort
wieder mit Hagelkörnern bewarf, um uns kurz darauf wieder kalt zu duschen
.... Und da es beim Aufeinandertreffen derart vieler Leute (dennoch!) trotz
Chaos keine schlechte Ausrüstung gibt, war bald eine Plane aufgetrieben,
allein uns fehlten die dazugehörigen Stangen, deren Funktion jedoch kurzerhand
von einer Ente und einer AKDY übernommen wurde. Wir hatten nun stets
blauen Himmel über uns, und die in der Mitte der Tafel Sitzenden konnten
sich sogar unter dem Parasol (vulgo Sonnenschirm für unsere nicht-fremdsprachkundigen
Freunde (gut, ich dachte auch immer an ein Schwammerl)) suhlen ... Die an das
Frühstück anschließende, also am mittleren Nachmittag stattfindende,
Fußgängerrrallye verlief wiederum recht trocken.
Ebenso überzeugend wie dieser Programmpunkt, wo man wirklich etwas für's
Leben lernen konnte, wenn auch, wie sich mittlerweilen herausgestellt hat,
etwas Falsches, waren die "Feinen Herren" am Abend, also jene Band, die
auch letztes (und wahrscheinlich auch vorletztes und vorvorletztes ...) Jahr
das (die) nahegelegene Beisl (Kneipe) zum Toben brachte. Auch der vielerorts
beliebte Scheibenabschneider Arne K. aus OÖ. war begeistert, obwohl die
Latte bereits sehr, sehr hoch lag, denn das private Vorprogramm bestritten
Tjerk und Alain, jene zwei Belgier, die beim Songcontest in Nurmes/Finnland
die legendäre Zeile "Keep on ducking in a free world" prägten,
von der wir heute noch zehren! Sie verwöhnten uns mit Gitarre, Mundharmonika
und Stimme im Gewand von Neil YOUNG, den BEATLES und anderen. Auch zum sonntäglichen
Frühstück, wo ich mich auf der einen Seite vor Lachen, auf der
anderen vor Ehrfurcht dem Können gegenüber kaum halten konnte (und
schrauben können sie auch noch, aber, liebe Helga, sie sind beide schon
ganz fest vergeben!).
Die folgende Tombola, für die MIA from Germany bereits seit Tagen fleißig
Lose verkaufte, wurde auch heuer gar nicht überraschenderweise von Manni
(nein, wir waren nicht auf einem MANTA-Treffen, ganz bestimmt, großes
Indianer-Ehrenwort!) geleitet, und es ist schon bemerkenswert, daß eine
bereits eingangs völlig kaputte Stimme durch Schreien, Rauchen und Biertrinken
über mehrere Stunden hinweg nicht gänzlich verschwindet! Murphy
hat ja schon vor vielen Jahren mit seinem zweiten Gesetz unter Beweis gestellt,
daß alles, was nur schiefgehen kann, dies auch tut. Das heißt auf
Deutsch: Jemand, dessen Los einmal gezogen wurde, hat weiter abgeräumt.
Ihr dürft jetzt exakt einmal raten, wer fünf Nieten gekauft hat!
Die Strecke Schützen, Bgld. - Rötgesbüttel, naja, irgendwo
da oben halt, beträgt in etwa 1040km, und ging damit in die Annalen des
19. Ostertreffens als die weiteste Anreise ein, und wurde mir dadurch, erstmals
in der Geschichte meiner Treffenfahrerei, als (zweifelhafte?) Ehrung zuteil.
Zwei herumliegende Osterkränze zeugen noch heute davon. Nicht unerwähnt
bleiben sollte jedoch der dritte Platz des Wettbewerbs "Bringt einen
Entenkuchen mit!", bei dem Aussehen UND Geschmack bewertet wurden: Helga hat
gründonnersducks Abend noch einen rosa/braunen Bisquit-Charly, Bj. 85
(wegen dem schokoladigen Windschutzscheibenrahmen), völlig neu aufgebaut
(Sie arbeitet doch immer in der letzten Nacht vor der Abfahrt noch an irgendeinem
Auto, das Bett war jedoch zu diesem Zeitpunkt schon in der Odysee!)! Schade
aber um die Treffenplatzidylle mit Marzipan-Enten/AKs/Pickups, Marzipan-Raumschiff-Klos,
Marzipan-Lagerfeuerholz, Gummibärchen-Treffenteilnehmern ..., die leider
nicht derart punkten konnte, da offenbar der Sandkuchentreffenplatz die Veranstalter
(=Testesser) geschmacklich nicht überzeugte.
Ein weiterer Höhepunkt dieses Abends war (abgesehen vom Verzehr des Charly!)
augenscheinlich Arne, der Odysee auszog, um ihr per Colortune (nennen wir es
eine gläserne Zündkerze) in die Brennräume zu sehen (sehr
zum Unwillen von Helga!), und währenddessen preußenamts teilweise
mit besonders g'scheiten Kommentaren gespickt zu werden (jeder hat seinen Stein
zu tragen, auch im hohen Norden). Die Stimmung am Lagerfeuer glich jedoch einem
Strudel, der gaaaaaaanz langsam begann, um dich immer schneller und schneller
mitzureißen und dich dann sehr spät morgens, am Grund angekommen,
endlich aus- und schlafen gehen zu lassen.
Und da diesmal wirklich kein Österreicher ein Auto gekauft hat, obwohl
Arne ziemlich nachdrücklich versucht hat, uns für einen kleinen
Umweg über Tübingen zu begeistern, um dort eine spanische Dyane
anzusehen, mußte Schlu noch schnell einen Wohnwagen kaufen. Naja.
langweilt schon wieder dieser
SLOTEN
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