Narizin:
PFINGSTTREFFEN 2002 IM DREILÄNDERECK CZ - SK - A
PFINGSTTREFFEN 2002 IM DREILÄNDERECK CZ - SK - A
Bernhardsthal: Eine geräumige Wiese, idyllisch an einem geräumigen
Fischteich gelegen, erwartete die Treffenbesucher. Ankunft Freitag in der Abendsonne.
Das (EU-geförderte) Teichstüberl verköstigte alle mit Wein, (untypischerweise
auch) Bier und sonstigen Heurigenschmankerln.
Samstag früh formierten sich die anwesenden Altenten zum Konvoi und setzten
sich in Bewegung Richtung Slowakei. In Hohenau führt eine Pontonbrücke
über die March - und aus der EU.
Die nächste Stadt jenseits der Grenze ist Malacky, und dort gaben sich
an diesem Vormittag die Oldtimer ein Stelldichein: Die Rallye Malacan machte
auf dem Hauptplatz Station und zog viele Schaulustige an. Auch der Entenkonvoi
war Teil des Geschehens und reihte sich in das bunte Treiben der Aero, CZ, DKW,
Fiat, Jawa, Renault, Skoda, Triumph usw. ein. Jeder kennt die Trikes mit VW
Boxermotor, hier gab es eines
mit Tatra V8 Motor zu bestaunen. Auch eine 2CV Dolly aus der Slowakei, die nicht
Teil unseres Konvois war, fand sich unter den ausgestellten Liebhaberstücken.
- Unweit der Stadt erstreckt sich eine Art Truppenübungsplatz von gewaltigen
Ausmaßen. Vor nicht allzu langer Zeit machten dort die Kommunisten russischer
Prägung ihre ballistischen Versuche, heute, wo die SK der NATO angehört,
testen dort andere ihre neuesten Waffen. Am Rande dieses Areals befindet sich
aber auch eine riesige Camping- und Freizeitanlage, ebenfalls aus kommunistischer
Zeit, die heute noch z.B. für Country-Festivals genutzt wird.
Auf
diesem Gelände wartete ein Saurier der anderen Art bereits auf den Entenkonvoi.
Ein T34 aus dem nahegelegenen Militärmuseum stand zur Besichtigung bereit.
Als dieser Panzer aus dem Jahre 1934 aus eigener Kraft vom Tieflader fuhr, wichen
alle freiwillig ein paar Meter zurück. Nach ein paar erklärenden Worten
durften wir den Panzer besichtigen und uns einen Eindruck von den ungemütlichen
"Arbeitsbedingungen" der Besatzung verschaffen. Das Verlassen des
Panzers durch die vordere Luke erzielte nicht immer die besten Haltungsnoten
für besondere Eleganz. Die geplante Vorführung in den Sanddünen
des Übungsgeländes konnte leider nicht durchgeführt werden, da
kurz zuvor dieser Teil des Geländes für "nicht autorisierte"
Personen gesperrt wurde. Als kleines Trostpflaster demonstrierte Hugo die Steigfähigkeit
des Sahara an der Böschung zur Straße. Der Versuch, es ihm mit einem
normalem 2CV nachzumachen, scheiterte kläglich in einer Staubwolke, aufgewühlt
von den hilflos durchdrehenden Vorderrädern. Karl schaffte es in seinem
Mehari problemlos, indem er die Steigung schräg anfuhr (ein 2CV wäre
dabei sicher umgekippt).
Zurück
nach Österreich ging's dann über den wahrscheinlich jüngsten
Grenzübergang: Die Rollfähre Záhorská Ves - Angern feierte
gerade ihren ersten Geburtstag und setzte ihre Fahrgäste darum an diesem
Tag gratis über die March. Quer durchs Marchfeld weiter nach Wilfersdorf,
wo das gerade frisch renovierte Schloss der Liechtensteiner besichtigt werden
konnte. Den Schlossheurigen verkniffen wir uns dann, weil auf dem Treffenplatz
in Bernhardsthal bereits ein Spanferkel für uns brutzelte. Etwas später,
z.B. nach einem Abendspaziergang um den Teich, konnten im Feuerwehrstadel örtliche
Weine verkostet werden - schließlich befanden wir uns hier ja im tiefsten
Weinviertel. Ein zünftiges Lagerfeuer wärmte bis in die frühen
Morgenstunden - oder zumindest bis man sich in seine Schlafente zurückzog.
Der Sonntag führte uns dann über die tschechische Grenze nach Valtice
(Feldsberg): Von weitem grüßte schon das prächtige Schloss,
um wenig später in seinem Innenhof
die bunte Schar der Enten aufzunehmen. Bei der anschließenden Schlossführung
konnten die prunkvoll eingerichteten Räume besichtigt werden. Valtice hielt
aber auch kulinarische Genüsse für uns bereit, und das tschechische
Bier in unmittelbarer Nachbarschaft zum österreichischen Wein war nur einer
der Reize dieses "grenzüberschreitenden Treffens". - Zurück
in Österreich, machten wir einen privaten Abstecher zum "Nonseum"
in Herrnbaumgarten, wo der "Verein zur Verwertung von Gedankenüberschüssen"
das Kulturgut Unsinn präsentiert. Weiter ging die Fahrt zwischen Weinbergen
und durch Kellergassen, die den Charakter dieses Landes blechnah erspüren
ließen. Das Poysdorfer Oldtimer-Museum, das uns ja schon seit der Raid
Austria Ost bestens bekannt war, hat sich mittlerweile um eine Radio- und Fernsehersammlung
aufgestockt.
Hier treffen wir auch wieder auf den Konvoi - oder was davon noch übrig
ist - und fahren als Schlusslicht zurück nach Bernhardsthal, wo der Abend
stilecht beim Heurigen ausklingt - oder für so manchen in eine lange Nacht
übergehen sollte, was der folgende Morgen dann schonungslos und unbarmherzig
offenbarte. Wir hoffen jedoch, dass auch die grüne Ente wieder flottgemacht
wurde und den Heimweg fand.
Gedankt werden soll an dieser Stelle dem Veranstalter Karl Prochazka und seinem
Team, dem wir noch mehr Besucher bei diesem wirklich gut organisierten Treffen
mit abwechslungsreichem, grenzüberschreitenden Programm gewünscht
hätten!
Evi und Hannes
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